Donnerstag, 4. Oktober 2012

Schattenseiten.

Ihr wisst, ich bin glücklich. Aber manchmal habe auch ich schlimme Tage. Ich habe wieder angefangen, Tagebuch zu schreiben und ich will werde euch jetzt einen 'Artikel' hier posten. Ich kann nämlich am besten Nachts, mit Stift und Papier, ohne Musik oder Laptop schreiben. Ehrlich eben. Ihr wisst schon. Also, hier die Schattenseite:

Eigentlich bin ich glücklich. Sogar sehr. Denn ich habe mir meinen Traum, endlich auszuziehen, erfüllt. Ich sage allen, dass es mir gut geht und ich happy bin. Doch jetzt ist Wochenende, bzw Feiertag. Und ich habe Heimweh. Nein, das stimmt auch wieder nicht. Ich vermisse nicht meinen Vater oder meine Mutter. (Gut, sie ein bisschen, aber das ist okay). Es ist ungewohnt, allein zu sein. Niemand ist hier. Nicht morgens, nicht abends, nie. Ich vermisse dieses Gefühl. Dieses Gefühl, dass jemand da ist. Wenn ich Zuhause am Morgen aufgewacht bin, war der Frühstückstisch bereits gedeckt, oft war der Müll den ich produziert habe, aufgeräumt. Wenn ich aus dem Haus ging, warten meine Katzen vor der Tür auf mich. Wenn mir langweilig war, bin ich in die Küche gegangen und habe Oma und Papa beim streiten zugeschaut.
Hier stehe ich morgens auf. Niemand der mich weckt. Niemand, der bereits Tee gekocht hat. Der Müll liegt noch genauso da, wie am Vortag. Und zum Mittag liegt er immer noch da.
Ich bin noch nicht einmal vom Sofa aufgestanden. Wozu auch? Fernseher läuft, Laptop läuft. Irgendwann zwinge ich mich einfach, etwas zu tun. Kamera, etwas zu Trinken und ab auf's Fahrrad. Doch nicht mal die Donau und das schöne Wetter bringen mich auf andere Gedanken. Ich mache ein paar Bilder, dann fahre ich wieder heim. Ich schließe die Tür auf - alles wie ich es verlassen hatte. Niemand da. So ist das den ganzen Tag. Wenn man morgens aufwacht, sagt niemand "Guten Morgen!" und wenn ich Abends ins Bett gehe, sagt niemand "Gute Nacht!". Ich bin allein. Ständig.
Eigentlich ist das kein Problem. Ich bin gern allein. Ich habe noch nicht einmal geweint in den 4 Wochen, in denen ich hier bin. Ich bin glücklich. Aber manchmal würde ich dieses Glück gern teilen. Mit einer echten, realen Person. Zum anfassen, lachen, Spaß haben. Jemand, der mir zeigt, dass ich überhaupt noch existiere. Tausende Menschen in dieser Stadt. Nicht eine einzige Person weiß meinen Namen, geschweige denn, dass es mich überhaupt gibt.

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