Mittwoch, 31. Juli 2013

Nächte in denen wir frei waren.

Die spontanen Dinge im Leben sind die schönsten, das wissen wir alle.
Und wenn du dann doch mal etwas vorausplanst, kannst du sicher sein, dass irgendetwas schief geht.
Es ist die letzte Urlaubswoche und da ich keinen Tag einfach so verstreichen lassen wollten, plante ich für den Dienstagabend ein Treffen mit meinen Freunden. Nichts großes, einfach etwas zusammensitzen, Shisha rauchen, quatschen.
19 Uhr: 3 von 6 eingeladenen Gästen hatten bereits abgesagt (bzw sich eine Stunde später gemeldet, dass es doch nichts wird) Und auch, wenn wir am Anfang nur zu 3. da saßen und uns darauf einstellten, das es ein sinnloser Abend wird, hat uns die Unzuverlässigkeit unserer Freunde, doch irgendwie gerettet.
Da saßen wir also: Oli, Viktor, Lisa und ich, mit einer Shisha und Cola, weil die Jungs mit dem Auto waren und nichts trinken durften.
Es war bereits 23 Uhr, als wir beschlossen: Wir müssen jetzt irgendwas tun!
Ewig überlegten wir und ich schlug vor, dass wir baden fahren. Es hatte jedoch keiner Badesachen dabei. Irgendwann meinte Viktor: “Fahren wir ins Louis Diner.”
Und das taten wir.
Fast Mitternacht, als 4 Jugendliche mit einem Mercedes und lauter Elctromusik, 30km fuhren, nur um essen zu gehen.  Die Fahrt war ausgelassen, die Straßen leer, das Auto eigentlich viel zu schnell...
Wir verbrachten 1 Stunde in dem Laden, der 24h am Tag offen hat, was mich für diese verlassene Gegend echt wundert.
Erneut brachte ich den Vorschlag an, dass wir baden gehen. Und plötzlich waren alle nicht mehr so abgeneigt. “Ach, wenn wir dann dort sind, gehst du eh nicht rein, Auri.” “Wollen wir wetten?!” Spätestens da wussten sie, dass es mir ernst war.
Viktor hatte aber keine Badehose und heimfahren konnte er nicht, da sein Vater ihn nicht nochmal mit dem teuren Firmenwagen weglassen würde.
Also fuhren wir mitten in der Nacht zu einem Freund von ihm - welcher tatsächlich noch wach war und ihm eine Badehose gab.
Danach fuhren wir zu mir. Ich schlich mich ins Haus holte meinen Bikini und ein Handtuch, rannte zurück zum Auto in dem laut Candyshop lief.
Dann fuhren wir zu Lisa, wo wir uns beide umzogen.
Kurz vor ein Uhr kamen wir endlich am See an. Es war stockdunkel und wir leuchteten den Weg mit Handys. Irgendwer hatte noch Mangozigaretten und als wir dann endlich geraucht und uns ausgezogen hatten, ging es los. Alle in Badesachen, nur Oli war in Unterhose.

Das Wasser war angenehm, viel wärmer als erwartet. Ich schwamm zuerst los. Und es war einfach nur unglaublich schön. Das Wasser fühlte sich viel weicher an, als am Tag. Es war still, keiner sagte etwas. So etwas hatte ich noch nie erlebt - es war unbeschreiblich.
Eine viertel Stunde schwammen wir umher und als dann plötzlich noch der Himmel aufbrach und über uns tausende von Sternen waren, war alles noch perfekter.
Das werden wir wieder tun.
Irgendwann trockneten wir uns ab, so gut es ging. Die Klamotten zogen wir einfach über die nassen Badesachen. Dann fuhren wir heim. Es war nach halb 2 und es sehnten sich doch alle nach trockenen Klamotten.

Den nassen Bikini hängte ich irgendwo im Zimmer auf - endlich trockene Sachen.
Ich lag im Bett, doch an Schlaf war nicht zu denken. Meine Haut war noch kalt vom Wasser, so erfrischt habe ich mich lang nicht gefühlt.
Dann eine Nachricht von Viktor: “Jetzt kann ich mir nicht mal die Haare föhnen und musste mir einen Handtuchturban machen...” Und weil wir beide nicht schlafen konnten, schrieben wir anderthalb Stunden noch hin und her. Überlegten sogar, nochmal loszufahren. Diese wundervolle Nacht drohte vorbei zu gehen und keiner wollte es recht zulassen.

Morgens halb 4 entschieden wir, zu schlafen - während draußen schon fast die Sonne aufging.
Ich werde diese Nacht niemals vergessen. Dies war eines der besten Erlebnisse, die ich je in meinem Leben hatte. In dieser Nacht waren wir einfach frei und lebten jede Sekunde völlig aus.
Man kann die Gefühle kaum beschreiben. Man muss es einfach selbst miterlebt haben.

Mittwoch, 24. Juli 2013


I want to travel the world.

Noch 2 Jahre Ausbildung. Noch 2 Jahre Bayern. Noch 2 Jahre hundert Prozent glücklich.
Oder doch nicht?

Seit ich in Bayern lebe, bin ich sehr glücklich. Die Stadt ist schön, die Menschen so nett.
Ich kam an, fremd. Doch ich wurde akzeptiert. Da sind Menschen, die mir ehrlich das Gefühl geben, etwas wert zu sein. Die sagen, dass sie mich vermissen, wenn ich nicht da bin. Die in jeder Situation an meiner Seite sind, auch, wenn sie oft hunderte Kilometer entfernt sind.

Ich weiß schon jetzt, dass ich an dem Tag, an dem ich das letzte Mal dort sein werde, weinen werde. Weil ich dieses Glück nicht loslassen will. Weil ich Angst habe, alles wieder zu verlieren.

Bald bin ich 1 Jahr in Bayern.
Manchmal habe ich das Gefühl, es war erst gestern, als ich allein im Zug saß und dann auch noch falsch umstieg und in irgendeinem Kaff landete..
Doch denke ich auch: Ich hab alles gesehen.
Ich brauch ein neues Abenteuer. Will was erleben, neue Dinge sehen. Neue Menschen kennen lernen.


Ich habe mich ein bisschen im Internet informiert, über "work and travel" und solche Dinge.
Ich glaube, das ist genau das, was ich brauche.
1 Jahr Australien. 
Oder Amerika, England.....
Einfach weg. Und ich bin an keine bestimmte Zeit, wie bei der Ausbildung gebunden. 
Ich habe mir vor 2 Monaten ein Buch auf Englisch gekauft, weil ich so Angst habe, die Sprache zu verlernen.
Ich lese Reiseführer von Orten, an denen ich nie war und wohl auch so schnell nicht hinkomme.
Ich sauge alles auf. Präge mir die Bilder ein, Ortsnamen. 

Ich will alles, aber auf keinen Fall nach meiner Ausbildung gleich irgendeinen Job beginnen.
Weil ich nicht mal weiß, ob ich diesen Beruf weiter machen will.
Ich mag ihn. Es macht Spaß.
Aber ich denke auch, dass es da draußen noch so viele andere interessante Dinge zu entdecken gibt.
Ich hab doch keinen Realschulabschluss von 1,8 um bis zu meiner Rente durch irgendwelche Beete zu robben und Unkraut zu jäten. 

Ich will reisen, hier mal arbeiten, dort mal arbeiten.
Ich will mich nicht festlegen. Mit überhaupt nichts.
Wer weiß, vielleicht ist Australien ja so schön, dass ich für immer dort bleibe?
Man kann es nicht wissen.

Ich weiß nur eins: Mein Fernweh ist so groß, dass es weh tut.
Weil ich nicht weg kann. Weil ich gebunden bin.
Weil ich es hasse, gebunden zu sein.



Sonntag, 21. Juli 2013

Von heißen Sommertagen und Spontanurlaub.

19.7.13
Nachdem ich meinen letzten Schultag des 1. Lehrjahres bestens überstanden hatten, beschloss ich eigentlich, das Wochenende ruhig angehen zu lassen. Ein bisschen entspannen, mit Freunden raus an den Weiher fahren - endlich mal wieder schlafen und sich um nix Gedanken machen.
Vor mir liegen 14 Tage Urlaub, die ich ab Sonntag in meiner alten Heimat verbringen will. Mit den alten Freunden, der Ruhe des Landlebens, weg von der Stadt. 

Gegen Abend rief mich meine Mutter an. Sie war mit meinem Vater übers Wochenende in den Süden von Bayern gefahren. Es war das letzte freie Wochenende, bevor unser Restaurant nach dem Umbau wieder öffnete.
Sie erzählte mir von einem See, Bergen und gutem Wetter. Aus Spaß sagte ich: Okay, ich komm vorbei!
Aber warum eigentlich nicht? Meine Mutter hatte nichts dagegen. Es war bereits nach 18 Uhr, als ich die Zugverbindung heraussuchte: 3 1/2 Stunden Fahrt, über München, direkt an den Schliersee.
Und da mir die spontanen Aktionen eh die liebsten sind, sagte ich ja. Um 5:31 Uhr würde mein g gehen.
Innerhalb von 2 Stunden packte ich die wichtigsten Sachen zusammen, putze meine Wohnung und fuhr zur Sparkasse, um Geld abzuheben.

Um 3:45 Uhr klingelte mein Wecker. Wie immer war ich 2 Minuten vorher wach und kam schnell aus dem Bett. Eine Stunde später saß ich im Taxi zum Bahnhof. 
Es war noch dunkel. Während ich in den Tag startete, trafen andere Jugendliche ein, die gerade die Nacht durchgefeiert haben. Sie liefen barfuß, waren zum Teil noch bertrunken.

Die Zugfahrt war ruhig. Bis nach München war ich fast allein im Zug. Wahrscheinlich hatten an einem Samstagmorgen, 6 Uhr, alle was besseres zu tun.
In München selbst hatte ich dann eine Stunde Aufenthalt. Ich kaufte mir Kaffee und suchte das Gleis, von dem mein Anschluss fuhr. 

Der letzte Zug war krachend voll. Überall alte Oma’s und Opa’s in Wanderschuhen und Strohhüten. 90% hatten das gleiche Ziel wie ich.
09:00 Uhr: Ankunft in Schliersee.
Meine Eltern holten mich vom Bahnhof ab und wir fuhren erstmal zu Hotel.
Mein Zimmer war klein, aber vom Balkon aus hatte ich einen wundervollen Blick auf die Berge.

Eigentlich wollte ich meiner Wege gehen und mich nicht meinen Eltern anschließen, aber die Verlockung auf eine Alm zu wandern und endlich mal wieder frische Kuhmilch zu trinken (ohja, ich liebe das so!) war größer. Bis zum Nachmittag waren wir unterwegs, dann gings zum See, baden. Während ich mich sonnte  und endlich mal etwas braun wurde, umwanderten meine Eltern den See. Endlich hatte ich meine Ruhe.

Heute Morgen hieß es dann schon wieder Sachen zusammenpacken, nach dem Frühstück ging’s nach Hause.
Jetzt sitze ich im Bikini im Garten, bei 27 Grad, schreibe an meinem Blog und werde weiter braun. 14 Tage Urlaub und ich will jeden Tag auskosten!
Morgen geht’s schon Mittag an die Talsperre zum baden und mein Wochenende ist auch schon geplant.




















Freitag, 19. Juli 2013

1 Jahr Schule.

Kann man das glauben? Ein Jahr Berufsschule vorbei.
Im Gegensatz zum Anfang, waren die letzten Wochen echt schön und lustig. Und mittlerweile geh ich oft lieber zur Schule, als zur Arbeit.

Mit meinem Zeugniss bin ich relativ zufrieden, aber da geht noch was! 


Jetzt starte ich erst mal in meine 14 Tage Urlaub! :)