Dienstag, 16. Juli 2013

I miss you...


Wer meinen Blog von Anfang an gelesen hat, weiß, dass meine aller größte Angst immer die war, dass meine Pferde verkauft werden...
Und leider ist das schrecklichste wirklich passiert: mein Vater hat meine Pferde verkauft.

4 Wochen zuvor: Sonntagnachmittag, ich rufe Zuhause an. Mein Vater geht ans Telefon. Natürlich will ich nicht mit ihm reden, er ruft meine Mum. Aber an statt das Telefon weiter zu reichen, bleibt er dran. "Ich hab gestern die Pferde weggegeben." Stille. Alles was ich rausbrachte war: "nein." Im nächsten Moment brach ich in Tränen aus.

Weg. Sie sind einfach weg. Und er hat kein Wort zuvor erwähnt, obwohl er es sicher seit einer Woche wusste. Er hatte mir genommen, was ich am meisten geliebt habe. Diese wundervollen Tiere, die die einzigen waren, die sich noch gefreut haben, wenn ich Zuhause zu Besuch war. Immer kamen sie wiehernd angelaufen, sobald sie meine Gegenwart auch nur erahnten.
Nächtelang habe ich im Stall verbracht, wenn eines krank war oder bei Sherrys Geburt.
Pipp hatte ich seit sie 6 Monate alt war. Sie war die beste. Auch, wenn ich die einzige war, die mit ihrer Art klar kam. Sie war der Grund, warum sich viele nicht auf die Koppel trauten. Sie war unberechenbar. Aber ich habe sie geliebt. Ich liebe sie noch immer.

Als mein Vater das Telefonat beendete, hatte ich einen Nervenzusammenbruch. Ich habe Dinge getan, die ich nicht hätte tun sollen.... Ich war am Ende.

Heute hat mich eine Klassenkameradin gefragt, ob ich denn noch meine Pferde habe. Ich habe ja gesagt.
Es tat einfach so unglaublich weh. Und ständig diese fragen. "Waaaas? Warum? Wieso hat dein Vater das gemacht? Geht es dir jetzt nicht voll schlecht?!"
Doch. Es geht mir schlecht und genau deswegen habe ich es keinem gesagt.

Ich habe keine Ahnung, wo Pipp jetzt ist. Meine Mutter meinte irgendwo bei Leipzig, aber eine genaue Adresse habe ich nicht.
Ich weiß auch nicht, ob es ihr gut geht. Ich weiß nur, dass ich sie schrecklich vermisse.

Ich konnte mich nicht einmal von ihr verabschieden.

Mit meinem Vater rede ich kein Wort mehr - er ist für mich nun endgültig gestorben.
Er hat mir genommen, was ich am meisten geliebt habe. Und er hat es genossen.
Er hat genossen, mir zu zeigen, dass er über mir steht. Dass er der "Chef" ist. 

Soll er denken was er will. Für mich ist er ein Scheißdreck.
Ab 22.7. habe ich 2 Wochen Urlaub und mein einziger Wunsch ist es nur, einmal nach Leipzig zu fahren. Sie, mein Pferd, mein ein und alles, wiederzusehen. Sie anschauen kann, sehen kann, dass es ihr gut geht. Lebewohl sagen.

Ich vermisse dich, schrecklich. 



 

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